Höhlen von Altamira

Die längliche Höhle ist ungefähr 270 m lang. Sie stammen aus dem Magdalénien und dem Solutréen und sind im Jungpaläolithikum eingeordnet. Sie besteht aus einem Vorraum, der mit natürlichem Licht erleuchtet ist, wo man Stein- oder Knochenwerkzeuge findet, der Gemäldegalerie, die allgemein als „Sixtinische Kapelle des Quartärs“ bekannt ist, und weiteren, weniger bedeutenden Räumen mit geringerem künstlerischen Wert. Zum Beispiel wird der engste und tiefste Teil der Höhle, der als Korridor dient, „der Schwanz“ genannt. Hier konzentrieren sich eine Reihe von schwarzen Zeichen, die an Holzdächer oder Jagdfallen erinnern.

Insgesamt handelt es sich um 70 in den Felsen eingeritzte Gravuren und rund 100 gemalte Figuren, wobei das Bison als das am häufigsten dargestellte Tier in verschiedenen Größen und Haltungen erscheint, zusammen mit Pferden, Hirschen, Wildschweinen, Stieren, Zeichen oder menschlichen Figuren, erstellt mit ockerfarbenen, roten, gelben, braunen Mineralpigmenten, gemischt mit Bindemitteln wie tierischem Fett und mit schwarzer Holzkohle umrandet. Die Lebendigkeit der Farben ist hervorzuheben.

Der Künstler nutzte die natürlichen Vorsprünge des Felsens, um den Eindruck von Relief und Bewegung zu erzeugen. Der erreichte Realismus ist charakteristisch für die französisch-kantabrische Schule, ein Effekt, der durch die natürliche Wölbung des Felsens erzielt wurde.

Hervorzuheben ist neben dem Bison, der seine Beine einzieht, um sich dem Felsen anzupassen, auch eine große Hirschkuh von 2,25 m Länge, mehrere Hände und acht eingravierte Anthropomorphe.

Hinsichtlich der Symbolik der Gemälde könnte man sagen, dass diese Darstellungen wohl eine religiöse Bedeutung hatten, da sie auf Fruchtbarkeits-, Jagd- oder Clanrituale anspielen.