Kirche unserer lieben Frau von Collado

Die Pfarrkirche unserer lieben Frau von Collado steht heute noch in Segura de la Sierra, obwohl sie mehrere Schicksalsschläge erlitten hat. Sie wurde im 16. Jahrhundert auf einem früheren Tempel errichtet, der sehr wahrscheinlich aufgrund der Hauptstadt der Komturei des Ordens von Santiago existierte. 1810 wurde sie von Napoleons Truppen bei deren Rückzug niedergebrannt und fünf Jahre später von Infant Francisco de Paula Antonio wieder aufgebaut. Im spanischen Bürgerkrieg wurde sie erneut in Brand gesteckt (1936).
 

Ihr Grundriss ist eine rechteckige Einzelschiffshalle, bedeckt mit einem Gewölbe. Ihre äußere Erscheinung ist schlicht, mit Mauern aus Bruchstein. Hervorzuhebende Elemente sind ihr quadratischer Turm mit einer achteckigen Pyramide, gekrönt von einem Kreuz. Auch ihr polygonaler Chor ist hervorzuheben. Sie hat zwei Portale mit Zugang über einen Rundbogen. Das Hauptportal ist ein klares Beispiel für ein triumphales Renaissanceportal, eingerahmt von getäfelten korinthischen Doppelspalten auf Sockeln. Das rückwärtige Portal zeigt im Schlussstein des Bogens das Wappen mit dem Kreuz von Santiago.
 

Im Inneren befinden sich drei Kapellen. Die, die dem Evangelium am nächsten liegt, hat einen Rundbogen als Zugang und beherbergt Ikonen wie das Heilige Begräbnis – attribuiert Gregorio Hernández –, oder Heiliger Josef. Eine zweite Kapelle ähnlicher Struktur befindet sich auf der Seite des Epistels. Die dritte Kapelle besticht dadurch, dass sie ein wertvolles Kunstwerk bewahrt, nämlich die Jungfrau von der Peña. Eine kleine geschnitzte Alabasterfigur, die vermutlich aus dem Franziskanermonasterium der Virgen de la Peña in der Nähe von Orcera (Jaén) stammt. Ihr Stil wird als gotisch angesehen und auf das 14. Jahrhundert datiert, womit sie eine der ältesten Skulpturen der Provinz Jaén ist.